Wegen der Luftverschmutzung in vielen Städten forderte nun auch der Deutsche Städtetag die Einführung der Blauen Plakette. Der Heidenheimer SPD-Landtagsabgeordnete und Chef der SPD-Landtagsfraktion in Stuttgart, Andreas Stoch, hält einschneidende Maßnahmen zur Verringerung der Schadstoffbelastung auch in der Heidenheimer Innenstadt für erforderlich. Doch brauche es dafür auch die Akzeptanz der Menschen.

„Es darf nicht sein, dass Mobilität zur neuen sozialen Frage wird“, erklärt Stoch. „Die Einführung der Blauen Plakette kommt für die SPD nur als letztes mögliches Mittel in Betracht.“ Übergangsfristen müssten gewahrt und Besitzer von modernen Euro-5-Fahrzeugen, die in gutem Glauben ihren CO2-armen Diesel gekauft haben, dürften keinesfalls bestraft werden. Auch für Lieferanten und Handwerker seien Ausnahmen absolut zwingend, so Stoch. „Eine Nachrüstung von Euro-4 oder Euro-5 auf Euro-6 ist nach Auskunft des ADAC technisch nicht möglich“, korrigiert Stoch die kürzlich getroffene Aussage seines Parlamentskollegen Martin Grath (Grüne).

Viel wichtiger als Fahrverbote auszusprechen sei es, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen und für mehr Menschen attraktiver zu machen. „Das ist nicht nur eine Frage der Umweltbelastung, sondern auch eine dringende Frage der Lebensqualität in unserer Gesellschaft“, unterstreicht Stoch. „Immer mehr Menschen wollen oder müssen auf ein eigenes Auto verzichten. Damit diese, nicht nur in den Städten, sondern auch in ländlichen Regionen mobil bleiben können, brauchen wir einen guten ÖPNV und moderne flexiblere Mobilitätskonzepte.“